Frau im Auto

Die richtige Sitzposition im Auto

Tipps für bequemes Autofahren

Lange Autofahrten können sitztechnisch schnell zu einer Belastungsprobe werden: Gerne meldet sich der Rücken zu Wort, im Nacken machen sich erste Verspannungen breit und die Beine sehnen sich nach ein bisschen Abwechslung. Deshalb ist es umso wichtiger, schon vor Fahrtbeginn die richtige Haltung im Auto einzunehmen – vor allem, wenn ihr in einem fremden Fahrzeug wie einem Mietwagen unterwegs seid. Wir verraten euch, wie ihr euren Autositz inklusive Lenkrad und Gurt richtig einstellt, damit euer nächster Roadtrip möglichst bequem und beschwerdefrei wird.

Warum ist die richtige Sitzposition so wichtig?

Ob Sitzhöhe, -neigung oder der Abstand zum Lenkrad – wer nicht richtig im Auto sitzt, wird über kurz oder lang nicht nur von Rückenschmerzen, sondern auch von Kopf- und Nackenverspannungen geplagt. Zudem riskieren Autofahrende auch die eigene Sicherheit hinterm Steuer. Die Folge: Zu große oder kleine Abstände zwischen Sitz und Lenker oder eingeschränkte Sichtverhältnisse können in brenzligen Situationen die Reaktionsfähigkeit einschränken, zudem ist die Verletzungsgefahr bei einer nicht ergonomischen Sitzposition eine größere.

Was muss eingestellt werden?

Um möglichst ergonomisch im Auto zu sitzen, reicht es nicht, den Sitz allein in die richtige Position zu rücken. Auch Kopfstütze, Anschnallgurt und Lenkrad müssen für optimales Sitzen berücksichtigt werden. Darüber hinaus solltet ihr auch nicht vergessen, den Rück- sowie die Außenspiegel eurer Sitzposition entsprechend einzustellen.

Autositz einstellen: So geht’s

Mann stellt Autositz ein

Sitzfläche einstellen

Zunächst stellt ihr eure Sitzfläche in der richtigen Höhe ein, sodass ihr eine optimale Rundumsicht auf den Verkehr habt und alle Instrumente innerhalb der Karosserie gut ablesen könnt. Als Orientierung könnt ihr euch merken: Die Augen sollten auf halber Höhe der Frontscheibe sein. Dabei ist es wichtig, dass die Sitzfläche einige Zentimeter vor der Kniekehle endet und die vordere Sitzkante nicht zu hoch eingestellt ist; diese Haltung könnte eure Oberschenkel auf Dauer sonst unangenehm abschnüren. Damit ihr möglichst aufrecht sitzt, rutscht ihr mit eurem Gesäß so nah wie möglich an die Spalte zwischen Sitzfläche und Rückenlehne.

Für den optimalen Abstand zum Lenkrad ist es nun wichtig, dass euer Knie beim Durchtreten der Pedale noch leicht angewinkelt ist – sind die Knie durchgestreckt, sitzt ihr zu weit weg. Der Abstand zwischen dem Lenkrad und eurem Oberkörper beträgt im besten Fall zwischen 25 und 30 Zentimetern. Nachteil, wenn ihr zu nah dran sitzt: Der Airbag kann im Fall eines Aufpralls nicht richtig auslösen und seinen Zweck erfüllen.

Zusammengefasst:

  • Optimale Sitzhöhe: mit Augen auf halber Höhe der Frontscheibe
  • Vordere Sitzkante ist nicht zu hoch eingestellt
  • Gesäß möglichst tief zwischen Sitzfläche und Rückenlehne
  • Abstand zu den Pedalen: keine durchgestreckten Knie beim Durchtreten
  • Abstand Lenkrad – Oberkörper: zwischen 25 und 30 Zentimetern
Tipp für die Mietwagenbuchung
Die Sitzhöhe kann von Fahrzeug zu Fahrzeug variieren. Deshalb ist es insbesondere für größere Fahrerinnen und Fahrer wichtig, schon vor Anmietung des Leihwagens nach der passenden Fahrzeugklasse Ausschau zu halten. Da ein Kombi oder Van in der Regel mehr Platz und Luft nach oben gewährt, eignen sich dieser besser als beispielsweise ein Kleinwagen. Welche Mietwagen-Modelle besonders beliebt sind, erfahrt ihr hier.

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Rückenlehne einstellen

Um keine gekrümmte oder liegende Haltung während der Fahrt einzunehmen, solltet ihr eure Rückenlehne möglichst senkrecht einstellen. Achtet darauf, dass eure beiden Schulterblätter jederzeit Kontakt zur Rückenlehne haben. Besonders rückenschonend: eine Lordosenstütze. Diese befindet sich im Lendenbereich der Rückenlehne, ist regulierbar und unterstützt während der Fahrt die natürliche Krümmung eurer Wirbelsäule.

Zusammengefasst:

  • Rückenlehne möglichst aufrecht einstellen
  • Schulterblätter in Kontakt zur Rückenlehne
  • Lordosenstütze schont die Wirbelsäule

Tipp
Nicht jedes Auto (insbesondere ältere Fahrzeugmodelle) verfügen über eine Lordosenstütze. Dennoch könnt ihr mit einem einfachen Trick eure Wirbelsäule schonen. Alles, was ihr dafür benötigt, ist ein Kissen, welches ihr zwischen Rückenlehne und eurem unteren Rücken positionieren könnt. Wem das nicht ausreicht, findet sogar extra daran angepasste Lendenkissen.

Kopfstütze einstellen

Beim Einstellen der richtigen Sitzposition im Auto solltet ihr auch die Kopfstütze nicht vergessen – im Fall eines Aufpralls fängt sie euren Kopf schonend ab. Dabei ist es wichtig, dass sie so hoch wie möglich eingestellt ist. Als kleine Orientierungshilfe könnt ihr euch merken: Die Stütze sollte mindestens auf Höhe der Ohren, bestenfalls an der Oberkante des Kopfs liegen. Außerdem ist es wichtig, dass sie nicht direkt am Kopf anliegt – als Faustregel gelten hier vier Zentimeter Abstand zwischen Kopf und Stütze.

Zusammengefasst:

  • Kopfstütze so hoch wie möglich einstellen
  • Abstand von etwa vier Zentimetern zwischen Kopf und Stütze

Lenkrad einstellen

Nicht nur die Rückenlehne, auch das Lenkrad sollte für die optimale Sitzposition steil eingestellt werden. Beachtet dabei, dass die Anzeigen auf dem Armaturenbrett noch gut lesbar sind und vergesst nicht, dass die Schultern stets im Kontakt zur Rückenlehne bleiben sollten. Den richtigen Abstand zwischen Lenkrad und euch findet ihr heraus, indem ihr eure Arme durchstreckt, die Schultern dabei aber an der Lehne weiter aufliegen.

Zusammengefasst:

  • Lehne steil einstellen; Armaturen sollten gut lesbar sein
  • Schultern immer in Kontakt zu Lehne
  • Idealer Abstand: bei gestreckten Armen Schulter an Lehne
  • Sicher lenken mit 10-und-2-Uhr-Lenkradhaltung

Optimale Lenkradhaltung
Klar – nur ein Arm am Lenkrad sieht schon lässig aus, besonders sicher ist diese Haltung jedoch keineswegs. Schon in der Fahrschule lernt man: Mit der 10-und-2-Uhr-Position habt ihr den Lenker fest im Griff und könnt schnellstmöglich auf den Verkehr reagieren.

Anschnallgurt anpassen

Zu guter Letzt gehört auch ein richtig eingestellter Gurt zur optimalen Sitzposition im Auto. Ist dieser schlecht positioniert, schnürt ihr euch nämlich nicht nur Hals, Bauch und Arme ab, ihr verringert damit auch die Sicherheit im Auto, für die der Gurt eigentlich da ist. Um das Verletzungsrisiko zu minimieren, sollte der Schultergurt mittig über eure Schulter und das Schlüsselbein verlaufen. Der Beckengurt verläuft wiederum über das Becken und nicht über den Bauch. Die richtige Position hierfür könnt ihr mittels der Höhenverstellung regulieren. Ebenso wichtig ist, dass ihr keine harten oder spitzen Gegenstände wie Schlüssel oder Smartphones in euren Hosen-, Brust- oder Bauchtaschen habt, sofern diese direkt unter dem Gurt liegen.

Dos:

  • Schultergurt verläuft mittig über Schulter und Schlüsselbein
  • Beckengurt verläuft übers Becken

Don‘ts:

  • Schultergurt unter der Achsel
  • Spitze und harte Gegenstände unter Gurt

Die richtige Sitzposition für Schwangere

Schwanger+Auto+Sitz

Sitz: Damit genügend Abstand zwischen Bauch und Lenkrad besteht, sollten Schwangere mit ihrem Sitz möglichst weit nach hinten rutschen. Wichtig ist dabei, dass die Hände das Lenkrad vollständig umfassen und die Füße die Pedale durchtreten können. Auch hier gilt: Die Schultern sollten nicht nach vorne einfallen und möglichst an der Rückenlehne anliegen.

Gurt: Werdende Mütter sollten sich zwingend im Auto angurten. Der Mythos, dass das Anschnallen gefährlich sei, ist falsch. Bei einem Aufprall besteht sonst die Gefahr, dass der Bauch auf das Lenkrad stößt – der Airbag alleine federt den Aufprall nicht ab. Damit der Gurt optimal sitzt, sollte er tief unterhalb des Bauches und möglichst eng am Becken anliegen. Der Schultergurt wiederum sollte zwischen den Brüsten verlaufen. Von zusätzlichen Sitzkissen ist abzusehen – diese könnten bei einem Unfall wegrutschen.

Übungen für lange Autofahrten

Dehnübungen am Auto

Auf langen Autofahrten ist es nicht nur wichtig, möglichst ergonomisch zu sitzen, ihr solltet auch ausreichend Pausen einlegen und euch die Beine vertreten. Zusätzlich können kleine Übungen, die nicht viel Zeit beanspruchen und für die ihr nicht einmal Hilfsmittel benötigt, helfen, Verspannungen zu lösen oder gar vorzubeugen. Weitere nützliche Tipps für lange Autofahrten findet ihr hier.

Übung 1
Für die Schulter: Arme seitlich auf Schulterhöhe ausstrecken und Schultergelenke erst vorwärts, dann rückwärts kreisen. Wichtig dabei: Die Schulter tief und Ellbogen gestreckt lassen.

Übung 2
Für Hals und Nacken: Kopf seitlich erst zur rechten, dann zur linken Schulter neigen. Den Kopf dabei vorsichtig zur Seite drehen. Oberkörper und Schultern bleiben entspannt.

Übung 3
Für den Rücken: Schulterbreiter Stand, Hände auf Knie stützen, anschließend im Wechsel Rücken zu einem Buckel runden und zu einem Hohlkreuz strecken.

Übung 4
Für die Brustmuskulatur: Hüftweiter Stand, Arme seitlich ausbreiten und Brustmuskel so weit wie möglich öffnen. Die Daumen ziehen nach hinten, im Brustmuskel ist eine Dehnung zu spüren.

Übung 5
Für die Beine: 30 Sekunden auf der Stelle laufen, Knie anheben und Arme neben dem Körper mitschwingen lassen. 


Fazit

Dieser Artikel zeigt, dass die richtige Sitzposition im Auto nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Wer bequem, rückenschonend und sicher mit dem eigenen Auto oder Mietwagen reisen möchte, plant vor Fahrtantritt ausreichend Zeit für die optimale Sitzeinstellung ein. Bedenkt dabei, dass Lenkrad, Kopfstütze und Co auch eine Rolle spielen und zur Ergonomie im Auto beitragen. Mit genügend Pausen und Lockerungsübungen obendrauf sollte bei eurem nächsten Roadtrip nichts mehr schiefgehen. Wie ihr nicht nur bequem, sondern auch staufrei mit dem Auto in den Urlaub kommt, erfahrt ihr in unserem Artikel mit Tipps für den Reiseverkehr.

Hinweis: CHECK24 übernimmt keine Garantie für die Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der bereitgestellten Informationen. Die Inhalte unserer Artikel sind sorgfältig recherchiert und verfasst. Sie dienen als Inspiration, Information und stellen Empfehlungen der Redaktion dar. Dabei achten wir darauf, mit unseren Texten niemanden zu diskriminieren und beziehen in allen Formulierungen stets alle Menschen unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität ein.

Wer schreibt hier?

Ronja Preißler_Quadrat
Ronja Preißler

Ob bei meiner Rucksackreise durch den Süden Afrikas, einer Wüstentour durch 1001 Nacht oder meinem Auslandssemester im eisigen Baltikum – meine Faszination für fremde Länder hat mich schon an einige spannende Orte geführt. Umso schöner ist es, in der CHECK24 Online-Redaktion über meine Reiseleidenschaft schreiben zu können. Mit meinen Blogartikeln, Reisetipps und Hotelbeschreibungen kann ich dabei hoffentlich den Einen oder Anderen für ein nächstes Reiseziel inspirieren.