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Alpenpässe locken mit faszinierenden Ausblicken, geschlängelten Serpentinen und schroffen Felsklippen. Die bei Auto- wie Motorradfahrenden gleichermaßen beliebten Straßen sind zur Wintersaison allerdings meist nicht befahrbar: Schnee und Eis machen das Vorankommen auf den steilen Wegen unmöglich. Damit ihr nicht mit vollgepacktem Auto oder Mietwagen vor verschlossenen Pässen steht, haben wir eine Übersicht zusammengestellt, welche Passstraßen wann befahrbar sind. Zusätzlich erfahrt ihr hier, welche Alternativen – in Form von Autobahnen und Bundesstraßen – zur Verfügung stehen. Gute Fahrt!
Auf einen Blick – Alpenpässe mit Wintersperren
Im Normalfall sind die Pässe in den französischen, italienischen, österreichischen und schweizerischen Alpen von Oktober/November bis Mai/Juni gesperrt.
Schweiz: Albula, Col de la Croix, Flüelapass, Forcola di Livigno, Furkapass, Glaubenbüelen, Klausen, Nufenen, San Bernardino, Splügen, Susten, Umbrail, Gotthard, Grimsel, Großer St. Bernhard
Der Col de la Cayolle liegt im Département Alpes-de-Haute-Provence und führt von Barcelonnette nach Guillaumes. Mit einer Länge von 69 Kilometern und einer Scheitelhöhe von 2.327 Metern entspricht dieser Alpenpass voll und ganz den Erwartungen von Passliebhaberinnen und -liebhabern. Die maximale Steigung von elf Prozent führt allerdings dazu, dass Wohnwagen grundsätzlich keine Zufahrt gewährt wird. Zudem ist bei Regen besondere Vorsicht auf der asphaltierten und mautfreien Straße geboten. Von Barcelonette Richtung Mittelmeer befahren, eröffnet sich nach der Biegung zum Col d’Allos eine traumhafte Landschaft in der Gorges du Bachelard. Die Kehren gelten auch in höheren Bereichen als gut ausgebaut. Abwärts geht es stellenweise etwas steiler zu, darunter die 21 Kilometer lange Südrampe bis nach St. Martin-d’Entraunes.
Der Pass ist von Oktober/November bis Mai aufgrund der Witterung gesperrt, Wohnwagen sind zu keiner Zeit des Jahres zugelassen. Die Alternative zur Zeit der Wintersperre verläuft über die D902, von dieser wechselt ihr nach circa 30 Kilometern auf die D2202.
Bonette-Pass (Col de la Bonette)
Der 50 Kilometer lange Bonette-Pass führt durch das Département Alpes-Maritimes und verbindet die Orte Jausiers und St-Etienne-de-Tinée. Die Scheitelhöhe beträgt 2.715 Meter, während die maximale Steigung bei zwölf Prozent liegt. Aufgrund der steilen Passagen ist der Pass von Oktober bis Mai witterungsbedingt gesperrt, eine Maut ist nicht zu entrichten. Die Alternative führt 142 Kilometer über die D2202, da hierbei der Berg umfahren wird.
Izoard-Pass (Col d’Izoard)
Der Izoard-Pass liegt im Département Haute-Alpes und verbindet die 26 Kilometer voneinander entfernten Orte Cervières und Les Moulins. Mit Steigungen von zwölf Prozent, die bis auf eine Scheitelhöhe von 2.356 Metern führen, ist der beliebte Pass für Wohnwagen eher ungeeignet. Gerade die traumhafte Aussicht auf die hochalpine Landschaft macht den Col d’Izoard zu einer der schönsten Alpenstraßen Frankreichs. Weiterer Vorteil ist der geringe Verkehr, da eine weitaus kürzere Alternative durch das Tal der Durance existiert.
Die Wintersperre des Izoard-Passes dauert in der Regel von Mitte Oktober bis Mitte Juni an.
Galibier-Pass (Col de Galibier)
Der Galibier zählt zu den Top fünf der Alpenpässe und gehört zu der Route des Grandes Alpes. Der für Wohnwagen ungeeignete Pass reicht von Valloire bis Col du Lautaret und erstreckt sich über 29 Kilometer. Besonderes Highlight stellt die Lage am Übergang von Rhône-Alpes nach Provence-Alpes-Côte d’Azur dar. Hier ermöglicht der 2.642 Meter hohe Scheitelpunkt ein 360-Grad-Panorama auf die atemberaubenden Bergwelten der französischen Alpen. Bei klarer Witterung zeigt sich auch der berühmte Mont Blanc.
Mit einer maximalen Steigung von 14 Prozent ist die Strecke für Fahrzeuge über 19 Tonnen und 4,10 Metern Höhe untersagt, auch die Passhöhe darf lediglich von Fahrzeugen unter 3,5 Metern befahren werden. Der Pass ist aufgrund der Witterungsverhältnisse von Oktober bis Mai gesperrt. Die Alternative führt 117 Kilometer über die D1091 und erfordert die Zahlung einer Maut.
Isèran-Pass (Col de l’Isèran)
Der im Volksmund als „Majestät der Alpen“ bezeichnete Isèran-Pass gilt als höchster Pass mit Asphaltbelag. Er verbindet die Orte Val d‘Isère und Bonnevalle-sur-Arc mit einer Gesamtlänge von genau 50 Kilometern und einer beeindruckenden Scheitelhöhe von 2.770 Metern. Teilweise erwarten euch an diesem Pass Steigungen von zwölf Prozent! Kein Wunder, dass die Gebirgsstraße für Wohnwagen ungeeignet ist und in der Winterzeit vom ersten Montag im November bis zum zweiten Freitag im Juni geschlossen ist. Ein echtes Must-See der Route bildet der Aussichtspunkt „Belvédère de la Tarentaise“, welcher auf 2.530 Metern Höhe thront und einen unvergesslichen Ausblick garantiert.
Eine verkehrstechnische Alternative wird mit den Straßen N90 und der A43 gebildet. Die Strecke weist eine Länge von 216 Kilometern auf, welche in guten drei Stunden bewältigt werden können.
Eine Verbindung zwischen den Schweizer Kantonen Uri und Wallis ist der 25 Kilometer lange Furka-Pass. Von Realp nach Gletsch erleben Auto- oder Motorradfahrende ein atemberaubendes Panorama über das Rhônetal, welches von zwei Rampen mit 24 kurvenreichen Kehren zu überblicken ist. Mit Steigungen von elf Prozent und einer Scheitelhöhe von 2.436 Metern ist der Pass für Wohnwagen nicht befahrbar, zusätzlich liegt die maximale Fahrzeugbreite bei 2,55 Metern.
Während der Wintersperre von November bis Mai bietet die Furkabahn eine komfortable Alternative, indem sie Fahrzeuge kurzerhand durch einen Tunnel transportiert.
Gotthard-Pass (Passo del San Gottardo/Tremola)
Der Gotthard-Pass gilt als die wichtigste Nord-Süd-Verbindung der Alpen seit dem Mittelalter. Neben Teufelsbrücke und Schöllenenschlucht ist der Pass ein beliebtes touristisches Ziel, welches tolle Ausblicke und Geschichte erlebbar macht. Ein Teil der Strecke ist auch heute noch mit Granitsteinen gepflastert – keine guten Voraussetzungen für Wohnwagen. Die Strecke reicht 26 Kilometer von Andermatt bis Airolo, die maximale Steigung liegt bei zehn Prozent und die Scheitelhöhe bei 2.106 Metern.
Die Sperrung des Gotthard-Passes dauert von November bis Mai, Autofahrende können zu diesen Zeiten allerdings unkompliziert auf die A2 ausweichen. Außerhalb der Wintersperre ist der Pass zudem lediglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Der Tunnel wird von einer Bahn bedient, die zwischen Göschenen und Airolo pendelt.
San-Bernardino-Pass (Passo del San Bernardino)
Der Passo del San Bernardino liegt im Kanton Graubünden und führt 65 Kilometer von Hinterrhein bis nach Bellinzona. Wie die beiden Ortsnamen bereits vermuten lassen, überquert ihr hier auch die innerschweizerische Sprachgrenze zwischen Deutsch und Italienisch. Erbaut wurde die historische Route zwischen 1818 und 1823. Mit einer zehnprozentigen Steigung ist der Pass für Wohnwagen und alle Fahrzeuge, die breiter als 2,30 Meter sind und mehr als 18 Tonnen wiegen, ungeeignet.
Zwischen den Monaten November und Mai ist der Pass gesperrt. Eine sinnvolle und nur wenige Kilometer längere Alternative bietet hier eine Fahrt über die A13.
Bereits in der Steinzeit diente der Gavia-Pass als Passage zwischen den massiven Bergen Corno Tre Signori und Monte Gavia. Er verbindet die Orte Bormio und Ponte di Legno mit einer 44 Kilometer langen, asphaltierten Straße. Die maximale Steigung liegt bei beachtlichen 16 Prozent, die Scheitelhöhe ist bei 2.618 Metern erreicht. Der Pass schlängelt sich mit 25 engen Kurven durch das Gebirgsmassiv und ist daher für Fahrzeuge über 2,8 Meter Höhe, 3,5 Tonnen Gewicht und 10,5 Meter Länge nicht befahrbar. Seit 2007 führt ein 800 Meter langer Tunnel an der gefährlichsten Stelle vorbei.
Der Passo di Gavia ist von November bis Mai gesperrt, allerdings könnt ihr über die Telefonnummer +39 0364 91806 beim Refugio anrufen, um euch die genauen Öffnungszeiten durchgeben zu lassen. Die Alternative führt 90 Kilometer über die SS dello Stelvio, SS38 und SS39, um das Gebirgsmassiv herum. Eine Maut fällt nicht an.
Würzjoch (Passo del Erbe)
In der idyllischen Region Trentino-Südtirol verläuft der Passo del Erbe von Brixen nach St. Martin in Thurn. Die 49 Kilometer lange Strecke führt am Monte Telegrafo vorbei und erreicht dabei eine Scheitelhöhe von 1.987 Metern, wenn auch so manches Navigationsgerät die 2.000er-Marke knapp überschreitet. Aufgrund der anspruchsvollen Straßenverhältnisse zwischen Afers und Würzjoch gilt dort ein Fahrverbot für Busse und Fahrzeuge über 24 Tonnen und zwölf Meter. Zwischen den Monaten November und Mai ist der Pass jedes Jahr gesperrt. Als Alternative dient die Route über Pustertaler Straße/E66 und die SS244.
Zwischen Heiligenblut und Fusch liegt die 45 Kilometer lange Großglockner Hochalpenstraße, die mit zwölfprozentigen Steigungen und einer Scheitelhöhe von 2.506 Metern lockt. Insgesamt 36 Kehren garantieren Fahrspaß pur, während auf der Edelweißspitze köstlicher Kaiserschmarrn wartet. Der asphaltierte Pass ist vom 1. Juni bis 31. August von 5 bis 21:30 Uhr und ab 1. September bis zur Wintersperre von 6 bis 19:30 Uhr geöffnet. Die Mautgebühren belaufen sich für Autofahrerinnen auf 37,50 Euro, Motorradfahrer zahlen 27,50 Euro, Lkw dürfen die Straße ab 47 Euro befahren. Wer die Strecke mit dem Bus zurücklegen möchte, zahlt 5,90 Euro pro Person.
Der Pass ist von Ende Oktober bis Anfang Mai aufgrund der Witterung gesperrt. Die Alternative ist mit 138 Kilometern wesentlich zeitintensiver und führt über die Bundesstraßen 108 und 107.
Nockalmstraße/Eisentalhöhe
Die Nockalmstraße im österreichischen Kärnten führt direkt durch die malerische Landschaft des Nationalparks Nockberge. Die Mautgebühren belaufen sich für Autofahrende auf 20 Euro, während Motorradfahrende 14 Euro für die Strecke zahlen. Allerdings erhaltet ihr für den Preis zusätzliche Informationen über den Biosphärenpark und seine Natur. Die 35 Kilometer mit zehnprozentigen Steigungen und einer Scheitelhöhe von 2.042 Metern sind für Zweiräder täglich von 8 bis 18 Uhr befahrbar, für Wohnwagen ist der Pass ungeeignet.
Zwischen Ende Oktober und Anfang Mai ist der Pass aufgrund der Wintersperre nicht befahrbar. Eine Alternative bietet dabei die B95, welche die Orte Innerkrems und die Ebene Reichenau verbindet. Während der Sommermonate empfiehlt sich für Motorradfahrerinnen und -fahrer das TOUR4-Ticket. Dieses enthält Tagespässe für Großglockner, Gerlos und Nockalmstraße, zusätzlich erhaltet ihr damit eine vergünstigte Karte für die Villacher Alpenstraße.
Die meisten Pässe sind zwischen November und Mai witterungsbedingt gesperrt. Es bestehen allerdings sinnvolle Alternativen wie Gotthardtunnel oder Furkabahn, die Autofahrende nutzen können, um trotz Sperre von A nach B zu gelangen. Wohnwagen eignen sich aufgrund von Breite und Gewicht in den meisten Fällen eher weniger für die scharfkurvigen und steilen Pässe. In den Sommermonaten locken dafür tolle Ausblicke und Fahrspaß pur!
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Wer schreibt hier?
Daniel Ohlhoff
Rastlos auf der Suche nach neuen Kulturen und inspirierenden Eindrücken: Ob Auslandsjahr in den hitzigen Südstaaten der USA, Portugals Traumküsten oder mein persönlicher Sehnsuchtsort – die flirrende Megacity Istanbul – Reisen ist meine Leidenschaft. In der Online-Redaktion von CHECK24 gebe ich alles, um Leser mit meinen Blogartikeln, Hotelbeschreibungen und Reisetipps zu motivieren, ihren Horizont mit aufregenden, humorvollen oder unkonventionellen Reiseerlebnissen zu erweitern.