Schweiz plant Durchfahrtsgebühr für ausländische Urlauberinnen und Urlauber

Deutsche Urlauberinnen und Urlauber auf dem Weg nach Italien oder Südfrankreich könnten bald tiefer in die Tasche greifen müssen: In der Schweiz mehren sich politische Forderungen nach einer neuen Durchfahrtsgebühr. Wer das Alpenland nur zur Durchreise nutzt, soll künftig zahlen – zusätzlich zur bereits bestehenden Vignettenpflicht. Noch ist die Abgabe nicht beschlossen, doch die Diskussion nimmt Fahrt auf.

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Der Gotthard-Tunnel ist eine zentrale Nord-Süd-Verbindung durch die Alpen – künftig könnte hier zusätzlich zur Vignette eine Durchfahrtsabgabe fällig werden.

Die Initiative für eine sogenannte Durchfahrtsabgabe wird von Abgeordneten aus mehreren Schweizer Parteien getragen. Ziel ist es, den Durchgangsverkehr zu reduzieren, insbesondere auf Strecken wie dem Gotthard-Tunnel, wo es regelmäßig zu langen Staus kommt. Simon Stadler, Nationalrat der Partei „Die Mitte“, fordert flexible Gebühren je nach Verkehrsaufkommen: teurer an Feiertagen und Ferienbeginn, günstiger unter der Woche ohne Stau. Er betont: „Die Einwohnerinnen und Einwohner im Kanton Uri haben die Schnauze voll.“

 

Was bedeutet das für Reisende nach Italien und Südfrankreich?

Die neue Abgabe würde sich direkt auf Urlauberinnen und Urlauber auswirken, die die Schweiz lediglich zur Durchfahrt nutzen. Besonders betroffen sind die Nord-Süd-Routen durch die Alpen, darunter die Verbindung durch den fast 17 Kilometer langen Gotthard-Straßentunnel. Bisher genügt für die Fahrt die Schweizer Autobahnvignette (aktuell 40 Franken pro Jahr). Ob die Zusatzgebühr überhaupt mit dem EU-Landverkehrsabkommen vereinbar ist, wird derzeit geprüft. Eine Einführung wäre frühestens nach der nächsten Sitzung des Schweizer Parlaments im September möglich.

 

Fazit für Reisende:

Noch ist keine Entscheidung gefallen – wer eine Reise über die Schweiz plant, sollte die Entwicklungen im Blick behalten. Bereits jetzt lohnt sich die Prüfung alternativer Routen, etwa über Österreich. Sollte die Durchfahrtsgebühr kommen, könnten sich vor allem spontane Italientrips künftig verteuern.