Sie sind hier:

Kanada: Zufahrt zum Moraine Lake ganzjährig gesperrt

München, 12.01.2023 | 11:23 | twi

Die kanadische Nationalparkbehörde Parks Canada hat die Zufahrt zum Moraine Lake im Banff-Nationalpark ganzjährig für Privatfahrzeuge gesperrt. So soll das Besuchererlebnis deutlich verbessert werden. Für die Anreise zum See müssen Reisende nun im Voraus alternative Transportmöglichkeiten wie Shuttles buchen.

kanada alberta

Die Zufahrt zum Moraine Lake wurde für Privatfahrzeuge gesperrt.

Der Moraine Lake im Banff-Nationalpark gehört zu den bekanntesten Fotomotiven Kanadas. Aus diesem Grund entwickelte sich das Verkehrsaufkommen auf der Straße zum See in den letzten Jahren unkontrollierbar, sodass Parks Canada jetzt die Notbremse ziehen musste und die Moraine Lake Road für Privatfahrzeuge ganzjährig gesperrt hat. Damit dürfen auch Mietwagen die 12,8 Kilometer lange Strecke zwischen dem Ort Lake Louise und der beliebten Touristenattraktion nicht mehr befahren. In den vergangenen Jahren war der Parkplatz am Moraine Lake fast 24 Stunden täglich komplett ausgelastet gewesen. Insgesamt parkten im Sommer 2022 täglich 900 Fahrzeuge am See, über 5.000 mussten jeden Tag zurückgewiesen werden.

Alternative Transportmöglichkeiten

Wer in diesem Jahr zum Moraine Lake gelangen möchte, hat insgesamt vier Optionen: So können Reisende etwa vorab Plätze in den offiziellen Shuttlebussen von Parks Canada reservieren. Mit dem sogenannten „superpass“ des Unternehmens Roam, das den öffentlichen Nahverkehr in der Region bereitstellt, können Touristinnen und Touristen das Lake Connector Shuttle zwischen Lake Louise und dem Moraine Lake nutzen. Private Tourenanbieter oder Taxiunternehmen dürfen die Straße zum See ebenfalls weiterhin befahren und Urlauberinnen und Urlauber befördern. Die letzte Möglichkeit stellt die Nutzung von Fahrrädern dar, die in Lake Louise ausgeliehen werden können. Durch die Sperrung für Privatfahrzeuge soll das Besuchererlebnis verbessert werden, zudem sei die Maßnahme laut Banffs Bürgermeisterin Corrie DiManno aus Umweltschutzgründen unbedingt nötig.

Kritik an der Sperrung
 
An der Sperrung der Moraine Lake Road wurde jedoch auch Kritik laut. Todd Loewen, Albertas Minister für Forstwirtschaft, Parks und Tourismus, befürchtet, dass durch die Maßnahme weniger Reisende zum Moraine Lake kommen könnten. Zudem hätten Touristinnen und Touristen kaum eine sichere oder preisgünstige Möglichkeit, den See zum Sonnenaufgang oder in der Nacht zu besuchen. Die Nachtfotografie und Wanderungen während Sonnenauf- sowie -untergängen erfreuen sich am Moraine Lake aber großer Beliebtheit. Darüber hinaus sind Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer besorgt, dass sie ihre Haustiere nicht länger zum See bringen können, da diese im Shuttle in Hunderucksäcken, die auf den Schoß passen müssen, transportiert werden sollen. Parks Canada hat jedoch versichert, dass man die Situation beobachten und, wenn nötig, Anpassungen an den Plänen vornehmen werde.