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Einfahrt verboten: Italienische Innenstädte für Autos tabu

München, 18.08.2015 | 10:03 | hze

Um ihre meist historischen Stadtkerne zu schützen und die Luftverschmutzung zu verringern haben laut ADAC viele italienische Städte und Gemeinden Fahrverbotszonen eingerichtet. Eine solche „Zona a traffico limitato“ - kurz: ZTL - darf nur mit einer Sondergenehmigung befahren werden. Andernfalls werden pro Einfahrt mindestens 80 Euro Bußgeld verhängt. 

Historische Altstadt in Mailand.

Mailand hat die ZTL zur Umweltzone erklärt. Nur besonders umweltfreundliche Autos sind hier gegen Gebühr erlaubt.

Je nach Stadt gibt es permanente und zeitlich begrenzte Fahrverbote. In Florenz darf die historische Altstadt etwa Montag bis Freitag von 7:30 Uhr bis 19:30 Uhr nicht befahren werden, während in Mailand ein generelles Fahrverbot für die Innenstadt gilt. Reisende, die auf der Suche nach Parkplätzen oder Sehenswürdigkeiten unerlaubt in eine der meist videoüberwachten Zonen fahren, müssen bei jeder registrierten Einfahrt ein Bußgeld von mindestens 80 Euro entrichten. Für das unerlaubte Parken in einer ZTL werden zusätzlich 35 Euro fällig. Bezahlen Betroffene das Bußgeld nicht innerhalb von 60 Tagen, verdoppelt sich die Strafe.

Ansässige Stadthotels können Gästen eine Sondergenehmigung ausstellen oder das Fahrzeug bei den Behörden anmelden. Je nach Kommune ist diese Genehmigung für den gesamten Zeitraum des Hotelaufenthalts gültig oder auf den An- und Abreisetag beschränkt. Für die Anmeldung muss das Fahrzeug bereits vor der ersten Einfahrt in eine ZTL mit dem Kennzeichen bei den örtlichen Behörden registriert werden. Ist dies nicht möglich, da etwa das Kennzeichen eines Mietwagens vorab nicht bekannt ist, sollten Reisende zunächst auf Parkplätze außerhalb der ZTL ausweichen, bis das Fahrzeug vom Hotel registriert wurde. Viele Mietwagenfirmen erheben nämlich für die Zustellung eines Bußgeldbescheides eine Bearbeitungsgebühr von bis zu 50 Euro.

Die Bestätigung des Hotels sollten Reisende bis einige Wochen nach Urlaubsende aufheben, um gegen mögliche Bußgeldbescheide vorgehen zu können, die verspätet nach Deutschland zugestellt werden. Da die Regelungen für innerstädtische Fahrverbotszonen in Italien von Stadt zu Stadt stark variieren, sollten sich Reisende vorab auf der Website der jeweiligen Gemeinde oder ihrem Hotel informieren und vor Ort auf die Beschilderung achten.