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EU-Kommission fordert transparentere Autovermietungen

München, 16.07.2015 | 11:51 | mja

Da Beschwerden über Autovermietungen bei europäischen Verbraucherzentren in den letzten Jahren stark zugenommen haben, wollen die Europäische Kommission und die nationalen Durchsetzungsbehörden nun eingreifen. Wie die EU-Kommission am Montag mitteilte, haben fünf führende Mietwagenfirmen bereits angekündigt, ihre Praktiken gegenüber dem Verbraucher zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.

Schlüsselübergabe Mietwagen

Eurpäische Verbraucherzentren verzeichneten 2014 insgesamt über 1.700 Beschwerden mit Autovermietungen.

Laut der EU-Kommission soll vor allem der Online-Buchungsprozess transparenter werden. Außerdem müssten Informationen über Verzichtoptionen und Versicherungsprodukte während der Buchung einschließlich Preise, Ausschlussklauseln und mögliche Zusatzgebühren besser werden. Auch die Konditionen bei der Abrechnung des Kraftstoffverbrauchs müssten korrigiert und das Begutachtungsverfahren bei möglichen Schäden fairer und transparenter gestaltet werden. Der Mitteilung zufolge sollen Verbraucher die Möglichkeit erhalten, sich gegen Forderungen zu wehren, bevor sie schließlich abgebucht werden.

Während es im Jahr 2012 noch 1.050 Beschwerdefälle waren, erhöhte sich die Zahl auf 1.750 im vergangenen Jahr. „Leider mangelt es aber den Vertragsbedingungen mitunter an Klarheit, so dass den Verbrauchern allzu häufig unvorhergesehene Zusatzkosten entstehen“, sagte Věra Jourová, für Justiz, Verbraucher und Gleichstellung zuständiges Kommissionsmitglied.

Die Unternehmen Avis-Budget, Enterprise, Europcar, Hertz und Sixt haben sich nun verpflichtet, „ihre Informationspolitik zu verbessern und für eine verbraucherfreundlichere Ausgestaltung ihrer Vertragsbedingungen zu sorgen“, erklärte Jourová weiter.