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Amalfiküste: Mietwagen dürfen im Sommer nur eingeschränkt fahren

München, 21.06.2022 | 10:01 | soe

Die Amalfiküste hat Maßnahmen gegen das sommerliche Verkehrschaos in der Hochsaison ergriffen. Seit dem 15. Juni gilt ein Beschränkungssystem, nach dem ortsfremde Autos – darunter auch sämtliche Mietwagen – abhängig von ihrem Kennzeichen an bestimmten Tagen nicht fahren dürfen. Es gilt an allen Wochenenden bis Ende September sowie im gesamten Monat August. Mietwagenfahrende müssen sich das Vergnügen eines Roadtrips jedoch nicht nehmen lassen, für die Verbotstage gibt es Alternativen.

Amalfiküste Atrani Amalfitana

An der italienischen Amalfiküste dürfen Mietwagen im Sommer nur noch eingeschränkt fahren.

Die berühmte Panoramastraße Amalfitana zieht alljährlich Millionen Touristen aus aller Welt an, viele von ihnen erkunden die kurvenreiche Traumroute bei einem Roadtrip entlang der malerischen Ortschaften. Dieses Vergnügen ist seit letzter Woche jedoch Beschränkungen unterworfen: Zwischen Vietri sul Mare und Positano darf die Strada Statale 163, wie die Amalfitana offiziell heißt, von allen Mietwagen sowie ortsfremden Fahrzeugen nur noch an bestimmten Tagen befahren werden. Entscheidend ist die letzte Ziffer des Kennzeichens: An Tagen mit ungeradem Datum dürfen ausschließlich Wagen mit ungeraden Nummern fahren, an geraden Daten diejenigen mit geraden Endziffern. Angewandt wird die Regelung an jedem Wochenende vom 18. Juni bis zum 30. September 2022 sowie täglich im gesamten Monat August, der in Italien als Haupturlaubszeit der Einheimischen gilt. Ausgenommen von der Beschränkung sind öffentliche Verkehrsmittel, Taxis, mit Chauffeur gemietete Wagen, die Fahrzeuge der Einwohner und Einwohnerinnen sowie Motorräder, Vespas und ähnliche Zweiradfahrzeuge.
 
Eindämmung des Verkehrschaos
 
Grund für die Maßnahme ist das große Fahrzeugaufkommen in den Sommermonaten. Die Küstenstraße mit ihren zahlreichen Kurven und Engstellen ist durch die zahlreichen internationalen Besucher und Besucherinnen regelmäßig verstopft, Parkplätze sind meist nur schwer zu finden. Bereits im Jahr 2019 hatte die italienische Infrastrukturgesellschaft ANAS die Verordnung Nummer 340 erlassen, welche das Wechsel-Plakettensystem einführt. Durch die Corona-Pandemie wurde deren Anwendung jedoch bislang verschoben. Nach italienischen Medienberichten lief das erste Wochenende nach dem Inkrafttreten noch ohne größere Kontrollen ab, die künftig stichprobenartig erfolgen sollen. Lokale Hoteliers kritisieren die Regelung und führen unter anderem an, dass sie im Vorfeld nicht genug kommuniziert worden sei. Viele Touristen wären deshalb ohne Informationen angereist und hätten sich aus Unwissenheit nicht daran gehalten.
 
Mietwagen an der Amalfiküste lohnt dennoch
 
Wer mit dem Mietwagen die Amalfiküste bereisen möchte, hat jedoch auch an den Verbotstagen viele Alternativen für die Urlaubsgestaltung. So gibt es ein gut ausgebautes Busliniennetz zwischen den 13 Gemeinden, darunter den beliebten Orten Positano, Praiano, Furore, Conca dei Marini, Amalfi, Atrani, Ravello, Minori, Maiori, Cetara und Vietri sul Mare. Für weniger als zwei Euro ist ein Einzelticket auf kurzen bis mittleren Distanzen zu erwerben, die Busse fahren regelmäßig und verlässlich. Für größere Distanzen bietet sich der Umstieg auf die Fähren an, welche beispielsweise zwischen Positano, Amalfi und Maiori verkehren. Dabei können Touristen und Touristinnen zugleich die Küstenlandschaft bewundern. Dennoch lohnt sich das Anmieten eines Leihwagens, um die Amalfitana eigenständig zu erkunden. Beim Planen eines Roadtrips sind an den Fahrverbotstagen die hübschen Ortschaften problemlos zu Fuß zu erkunden, während die Weiterfahrt an den erlaubten Tagen erfolgt. An diesen lockt in diesem Sommer dafür ein reduzierter Verkehr, sodass Mietwagenfahrer und -fahrerinnen die Panoramasicht und das Fahrgefühl auf der kurvenreichen Strecke besser genießen können.