- Must See: Die Blaue Lagune inkusive entspannendem Bad
- Restaurant-Empfehlung: Schlemmen im Lava-Restaurant bei der Blauen Lagune ist ein Pflichtpunkt nach dem Bad in der heißen Therme
Ihre Route auf einen Blick
Islands Ringstraße: Abenteuer auf dem Hringvegur
Feuer, Erde, Wasser, Luft – nirgends auf der Welt sind die vier Elemente dem Menschen näher als auf Island. Farbenprächtige Polarlichter verschmelzen am Horizont mit schneebedeckten Hügeln und stehen im krassen Gegensatz zum saftigen Grün im Hochland mit seinen massiven Klippen. Allgegenwärtig ist der mächtige Nordatlantik, dessen Wellen sich überall an den Küsten und Fjorden brechen. Hier, zwischen Geysiren und Vulkanen, entstanden die Mythen von Elfen und Trollen, die zu Island gehören wie das Meer. So sagenumwoben das isländische Kultur ist, so zerklüftet ist die einmalige Landschaft dieses Eilands. Damit auch Sie Island mit allen Sinnen erleben können, haben wir für Sie eine Route entlang der Ringstraße Hringvegur zusammengestellt, die Sie durch Lavafelder, vorbei an Vulkankratern und entlang heißer Thermalquellen führt.
Keflavík
Internationale Reisende kommen am Flughafen Leifur Eiriksson in Keflavík (KEF) an. Ihren Mietwagen sollten Sie daher am besten direkt am Terminal reservieren und abholen, denn auf der kurzen Fahrt nach Reykjavík wartet schon das erste Highlight auf Sie. Auf der Straße 41, die beide Hafenstädte miteinander verbindet, passieren Sie recht bald ein Schild, das den Weg Richtung „Bláa Lónið“ weist.
Diesem sollten Sie folgen, denn die Straße führt zur wohl berühmtesten Sehenswürdigkeit Islands: Der Blauen Lagune. Dem heißen, salzigen Wasser wird eine heilende Wirkung nachgesagt, aber auch ohne die vielen Mineralstoffe ist die natürliche Therme ein Must-See für Island-Besucher. Das milchig-blaue Wasser und der ungestörte Blick auf die grünen Felsen verzaubern Tag für Tag Touristen und Einheimische. Nach dem wohltuenden Bad können Sie im Lava-Restaurant mit Blick auf die Lagune auch Ihren Gaumen verwöhnen.
Eine Übernachtung ist in nahe gelegenen Hotels zwar möglich, aber auch die Weiterfahrt in die isländische Hauptstadt dauert nur knapp eine Stunde. Hier können Sie den Abend ausklingen lassen und am nächsten Tag kulturelle Highlights auskundschaften.
Reykjavík
Von der Blauen Lagune geht es wieder zurück auf die Straße 41 weiter bis nach Reykjavík. Die isländische Hauptstadt ist das politische und kulturelle Zentrum des Landes, nicht zuletzt, weil rund 37 Prozent der Isländer dort wohnen. Die Stadt, deren Name übersetzt „Rauchbucht“ bedeutet, liegt an einem riesigen Naturhafen im Südwesten des Landes.
Wer etwas über die Entdeckung Islands, seine Geschichte und die nordische Kultur erfahren möchte, sollte das Museum für das kulturelle Erbe Islands Safnahúsið besuchen. Nicht weit entfernt steht das Wahrzeichen der Stadt: Die Hallgrimskirche fällt besonders wegen der modernen Architektur ins Auge, da ihr Turm an Basaltsäulen erinnert. Gleichzeitig ist sie auch das höchste Gebäude des Landes und bietet einen fantastischen Blick über die Stadt.
Reykjavík eignet sich zudem ideal, um von hier aus Tagesausflüge zu den kleinen Inseln in der Bucht vor der Stadt zu machen. Eine kurze Fährfahrt verbindet die Hauptinsel mit Viðey, die vor allem nachts ihre Reize hat: Hier steht der von Yoko Ono installierte Imagine Peace Tower, der Licht in den Himmel sendet und Frieden ausstrahlen soll.
Akureyri
Die Fahrt von Reykjavík zur nächsten Station ist die längste der gesamten Rundreise, weshalb Sie sich hier besonders vorbereiten und genügend Pausen einplanen sollten. Die wichtigste Straße in Island mit der Nummer 1 heißt Hringvegur und führt entlang der Nordküste auch nach Akureyri. Auf dem Weg dorthin lohnt sich ein Zwischenstopp im kleinen Ort Glaumbær: Der dortige Museumshof gibt einem das Gefühl, Teil einer märchenhaften Filmkulisse zu sein. Die typische Torfbauweise des Bauernhofes und die mit Gras bedeckten Giebel sollten die Häuser vor der harschen Witterung schützen.
Etwa zwei Stunden später erreichen Sie Akureyri, dessen Zentrum stark von der Kirche Akureyrarkirkja geprägt ist. Hier sollten Sie sich nach einer Unterkunft umschauen und bei einem Spaziergang entlang des Ufers das Panorama auf sich wirken lassen. Wer sich dem Wasser verbunden fühlt, kann eine Whale Watching Tour unternehmen. Auch der größte Wasserfall Islands ist von hier gut zu erreichen. Weiter entlang der Rundstraße Hringvegur gelangen Sie zum tosenden Goðafoss, dessen Name auf Deutsch „Götterwasserfall“ bedeutet.
Egilsstaðir
Angeblich sollen in einem Felsen der ostisländischen Stadt Egilsstaðir seit geraumer Zeit Elfen aus dem Huldufólk leben – finden Sie es selbst heraus! Die Isländer kennen zahlreiche der geheimnisvollen Sagen und erzählen die Geschichten gerne weiter. Um in den Osten zu kommen, folgen Sie einfach der Ringstraße und gelangen nach etwa drei Stunden nach Egilsstaðir. Auf dem Weg dorthin passieren Sie den berühmten Mývatn See, in dem ein warmes Naturbad möglich ist. Auch ein Walmuseum öffnet hier seine Türen.
Der See Lögurinn, ein in einer Gletscherrinne aufgestauter Fluss, in dem eine mit Nessie verwandte Seeschlange leben soll, ist das ideale Ausflugsziel. Besonders stolz sind die Isländer auf den angrenzenden Wald, welcher der größte Forstbestand des Landes ist. Zum vierthöchsten Wasserfall Islands, dem Hengifoss im Südwesten der Stadt, sind es nur wenige Autominuten.
Wenn Sie den Aufenthalt mit einem erholsamen Ritt verbinden möchten und sattelfest sind, können Sie bei den umliegenden Höfen Ausritte in die Hochebene buchen. Die Islandpferde gelten aufgrund ihrer sanften Gangarten als besonders bequeme und zuverlässige Begleiter.
Höfn
Teile der Straße Hringvegur auf dem Weg zwischen Egilsstaðir und der Südküste bei Breiðdalsvík sind noch nicht asphaltiert, weshalb Sie hier entweder auf einen geländetauglichen Mietwagen zurückgreifen oder die befestigte Straße durch die Ostfjorde wählen sollten. Diese Umstände werden aber sofort entschuldigt: Der Weg entlang der Südküste bietet die mit Abstand großartigste Kulisse der Reise, weshalb Sie etwas mehr Zeit für kurze Stopps und Abstecher einplanen sollten.
Die Straße nach Höfn führt Sie über eine einspurige Brücke und entlang von Fjorden und Gletscherzungen. Am Fuße des größten Gletschers Europas, dem Vatnajökull, startet in Höfn eine mehrstündige Polarlichter-Expedition. Wer etwas Glück hat, wird die bunten Nordlichter genießen können.
Tagsüber können Sie sich über die Geschichte und Umgebung der Südküste informieren, zum Beispiel im Heimatmuseum, dem Schifffahrtsmuseum im alten Speicherhaus oder dem multimedialen Gletschermuseum. Auch Wanderausflüge sind hier sehr beliebt. Wer den Gletscher Vatnajökull entdecken will, sollte dies nicht auf eigene Faust tun, sondern den ausgebildeten Guides folgen und sich die aufregendsten Orte zeigen lassen.
Vík í Mýrdal
Auf dem Weg in den Küstenort Vík í Mýrdal kommen Sie an einer der schönsten Schluchten der Insel vorbei: Die Fjaðrárgljúfur liegt rund 200 Kilometer hinter Höfn. An einigen Stellen ist der Canyon über 100 Meter tief und steht unter Naturschutz. Wer seinen Roadtrip etwas verlängern möchte, kann in den urigen und direkt angrenzenden Hunkubakkar Hütten ein Bett reservieren und die gesellige Atmosphäre der isländischen Landbevölkerung genießen.
In Vík í Mýrdal angekommen, sollten Sie als Erstes den berühmten Lavastrand entdecken. Der schwarze Sand umrandet das wilde, aufgewühlte Atlantikwasser vor der Küste und gilt als einer der schönsten Strände der Welt. Am Strand befindet sich zudem die Statue „der Reisende“, die von einer isländischen Bildhauerin geschaffen wurde und eine imaginäre Brücke zwischen England und Island bauen soll.
Wer wissen möchte, wo die schwarze Lava entstanden ist, kann sich mit dem Mietwagen in die Vulkanlandschaft um den Feuer spuckenden Katla begeben. Der schneebedeckte Gletscher ist ein fantastisches Ausflugsziel und bei naturbegeisterten Wanderern sehr beliebt.
Hafnarfjörður
Auf der letzten Etappe fahren Sie am weltberühmten Eyjafjallajökull vorbei, der im Jahr 2010 mit seiner Eruption den Flugverkehr in Nordeuropa lahmlegte. Doch mittlerweile hat sich die Gegend um den Krater beruhigt und die Aschewolken sind verschwunden – die Weiterfahrt bis in den Hafenfjord Hafnarfjörður ist ohne Probleme möglich.
Die Stadt liegt nur unweit von Reykjavík und direkt an der gleichnamigen Bucht, die die Zufahrt zum Hafen ermöglicht. Berühmt ist Hafnarfjörður als Zentrum des Elfenglaubens, weil den Sagen nach die zahlreichen Lavahügel von Zwergen, Trollen und Elfen bewohnt seien. Daher hat man sorgsam um deren Behausungen herumgebaut und sogar einen Stadtplan entworfen, in dem die vermuteten Wohnungen der Fabelwesen eingezeichnet sind.
Von hier aus können Sie erneut in die Hauptstadt fahren oder aber das jährlich stattfindende Wikingerfest besuchen, um mit den Isländern die altnordische Kultur zu feiern. Auch ein Ausflug in die unberührten Naturschutzgebiete, von denen Island eine lange Liste vorweisen kann, ist von hier aus möglich. Der Weg zum Flughafen in Kevlavík ist dann nicht mehr weit.