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Frankreich leidet unter Benzinknappheit: Reisende sollten rechtzeitig tanken

München, 12.10.2022 | 08:38 | sei

An den Tankstellen in Frankreich herrscht derzeit vielerorts Benzinmangel. Je nach Region sind rund ein Drittel bis die Hälfte der Tankstellen betroffen, auch der Vorrat an Diesel ist begrenzt. Reisende, die in Frankreich mit dem Auto unterwegs sind, sollten ihr Fahrzeug deshalb immer rechtzeitig bei sich bietender Gelegenheit betanken. Schuld an der Knappheit sind unter anderem Streiks in den französischen Raffinerien und Kraftstofflagern.

Der niedrige Benzinpreis freut die Autofahrer - doch die Konzerne leiden unter dem Ölpreisverfall.

In Frankreich herrscht an vielen Tankstellen derzeit Treibstoffknappheit.

Der ADAC weist Urlauber und Urlauberinnen darauf hin, bei einer Frankreich-Reise mit dem Auto frühzeitig eine Tankstelle anzusteuern, wenn der Kraftstoffvorrat zur Neige geht. Dabei muss aktuell fast im ganzen Land mit langen Warteschlangen gerechnet werden. Insbesondere rund um die Hauptstadt Paris sowie in den übrigen Regionen Nordfrankreichs ist die Lage angespannt, dort leidet fast die Hälfte aller Tankstellen an einem Mangel an Benzin, Diesel oder beiden Treibstoffarten. Zudem sollte bedacht werden, dass das Mitführen von Reservekanistern nur eingeschränkt möglich ist, denn in mehreren Gebieten ist der Verkauf von Kraftstoff in diesen Behältern momentan untersagt.
 
Gründe für die Treibstoffknappheit
 
Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung geht der derzeitige Benzinmangel in Frankreich nur indirekt auf die akute europäische Energiekrise zurück. Vielmehr gibt es im Oktober, ähnlich wie in Deutschland einige Monate zuvor, einen Tankrabatt. Er beträgt 30 Cent pro Liter Benzin oder Diesel, gilt in dieser Höhe jedoch nur einen Monat lang. Ab November wird die Bezuschussung auf nur noch zehn Cent je Liter reduziert, zum Ende des Jahres läuft sie ganz aus. Dadurch erhöhte sich die Nachfrage nach Treibstoff stark – und trifft auf ein verringertes Angebot durch Streiks in mehreren bedeutenden Raffinerien und Kraftstofflagern. Dort waren schon Ende September viele Beschäftigte in den Arbeitsausstand getreten.
 
Behörden appellieren an Vernunft
 
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron rief die Bevölkerung dazu auf, das Problem nicht zu verschlimmern, indem übermäßig auf Vorrat getankt werde. Zwar sei die Situation angespannt, es bestehe jedoch kein allgemeines Versorgungsproblem. Zur Abhilfe will die französische Regierung bisher unter Verschluss gehaltene Treibstoffreserven freigeben, zudem dürfen Tanklaster nun ausnahmsweise auch an den Wochenenden fahren, um die Tankstellen mit Nachschub zu versorgen. Nach Ansicht von Premierministerin Élisabeth Borne soll sich die Lage im Laufe der Woche deutlich verbessern.