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Zweitägiger Streik an Italiens Tankstellen

München, 24.01.2023 | 12:50 | twi

An Italiens Tankstellen wird von Dienstagabend bis Donnerstagabend gestreikt. Aus diesem Grund müssen Autofahrerinnen und Autofahrer damit rechnen, vielerorts keinen Treibstoff zu bekommen. Einige Tankstellen werden jedoch auch während des Streiks betrieben, da sie zur grundlegenden Versorgung gezählt werden.

Zapfsäulen an einer Tankstelle

Italiens Tankstellen werden von Dienstag bis Donnerstag für 48 Stunden bestreikt.

Italiens Tankstellenbetreiber wurden von drei Gewerkschaften zu einem zweitägigen Streik aufgerufen, der am Dienstagabend beginnt. Damit protestieren sie unter anderem gegen den ihrer Ansicht nach schlechten Umgang der Regierung mit der Spritpreiskrise sowie gegen öffentliche Aussagen, die führende Politikerinnen und Politiker über ihre Profession getätigt hatten. Ab 19 Uhr werden laut der Ankündigung der Gewerkschaften Faib, Fegica und Figisc/Anisa die meisten Tankstellen in Italien geschlossen, auf Autobahnen beginnt der Arbeitsausstand um 22 Uhr. Nach dem Beginn des Streiks müssen Autofahrerinnen und Autofahrer für 48 Stunden damit rechnen, an vielen italienischen Tankstellen keinen Sprit zu bekommen. Es wird empfohlen, dass Reisende jede Möglichkeit zum Tanken nutzen und auf nicht notwendige Fahrten verzichten.
 
Selbstbedienung ebenfalls nicht möglich
 
Neben den klassischen Zapfsäulen werden auch viele Tankautomaten zur Selbstbedienung nicht in Betrieb sein. Dennoch schließen nicht alle italienischen Tankstellen in der Streikzeit, da sie der grundlegenden Versorgung dienen, die auch während Arbeitsausständen gewährleistet werden muss. Außerdem werden einzelne Tankstellen direkt von Ölkonzernen betrieben, auch diese sollen aller Voraussicht nach geöffnet bleiben. Mit dem Streik möchten die Tankstellenbetreiber ihrem Unmut über das in ihren Augen falsche Management des Preisanstiegs für Treibstoff seitens der italienischen Regierung Gehör verschaffen.
 
Strenge Auflagen für Tankstellen
 
Angesichts der gestiegenen Preise sind Tankstellen in Italien dazu verpflichtet, neben dem aktuellen Literpreis für Diesel und Benzin auch den durchschnittlichen Spritpreis für die Region transparent zu veröffentlichen. Bei Zuwiderhandlungen wird mit Geldstrafen gedroht. Diese Maßnahme sei laut der Gewerkschaften jedoch nicht zielführend. Zudem sehen sich die Tankstellenbetreiber als Opfer einer „beschämenden Verleumdungskampagne“ durch Politikerinnen und Politiker. So hatte Italiens Infrastrukturminister Matteo Salvini geäußert, dass die Teuerungen durch Preisspekulationen der Tankstellen entstanden seien. Grund für die höheren Preise war jedoch die Abschaffung von Tankrabatten durch die italienische Regierung.