Gut zu wissen
08. Oktober 2018
Roadtrip | Gut zu wissen
Wenn die Nächte langsam kälter werden und die Temperaturen sich dem Gefrierpunkt nähern, ist es höchste Zeit, beim eigenen Auto die Winterreifen aufzuziehen. Doch auch wenn ihr mit einem Mietwagen unterwegs seid, solltet ihr euch auf winterliche Bedingungen einstellen. Denn egal, ob ihr zum Skiurlaub in die Berge fahrt oder zu Bekannten im Flachland reist, gilt es, ab Oktober – spätestens aber ab November – auf alles vorbereitet zu sein! Nicht umsonst gibt es die sogenannte O-bis-O-Regel: Von Oktober bis Ostern sind Winterreifen die sichere Wahl! Mit unseren 10 Tipps kommt ihr mit dem Mietwagen – aber auch mit dem eigenen Pkw – sicher durch den Winter!
01
Unbedingt an Winterreifen denken
Der Fahrer haftet
Es klingt banal, doch in der kalten Jahreszeit solltet ihr sowohl beim privaten Pkw als auch beim Mietwagen Winterreifen aufziehen lassen. Dank tiefer Rillen und Lamellen im Profil können diese Wasser und Schnee deutlich besser seitlich abtransportieren, wodurch kein rutschiger Film zwischen Reifen und Asphalt entsteht. Echte Winterreifen erkennt ihr am sogenannten Alpine-Symbol auf der Flanke, einem Dreieck mit einer Schneeflocke in der Mitte. Für nach dem 1. Januar 2018 produzierte Winterreifen ist das Alpin-Symbol sogar zwingend vorgeschrieben. Die Buchstaben M+S stehen zwar ebenfalls für „Matsch und Schnee", doch der Begriff ist nicht geschützt und kann von jedem genutzt werden. Wann Reifen hergestellt wurden, erkennt ihr übrigens an der sogenannten DOT-Nummer auf der Flanke der Gummis. Die ersten beiden Ziffern stehen für die Kalenderwoche, die Letzten beiden für die Jahreszahl. So wurden Reifen mit der DOT-Nummer 3415 in der 34 Kalenderwoche im Jahr 2015 hergestellt.
Dass Winterreifen bei sieben Grad oder weniger auch auf trockener Fahrbahn ihrem Sommer-Pendant überlegen sind, ist übrigens nur ein Märchen der Reifenindustrie. In der kalten Jahreszeit solltet ihr euren Mietwagen aber trotzdem lieber mit Winterreifen buchen. Seid ihr nämlich mit Sommerreifen auf glatter Fahrbahn in einen Unfall verwickelt, drohen nicht nur ein Bußgeld und Punkte ins Flensburg. Auch viele Versicherungen kürzen in solchen Fällen gerne mal die ausgezahlten Leistungen. Doch dazu mehr unter Punkt 02.
02
Winterreifen Pflicht: Ja oder Nein?
Ja, nein. Ich meine: Jein!
Andere Länder, andere Sitten. Das gilt auch bei den Regelungen für die Bereifung im Winter. Während es in Deutschland keine zeitlich begrenzte Winterreifenpflicht gibt, bekommt ihr trotzdem Ärger mit der Polizei, wenn ihr bei Eis, Schnee oder Reifglätte mit Sommerreifen unterwegs sind. Die Straßenverkehrsordnung schreibt nämlich nur in diesen Fällen geeignete Reifen vor. Im Ausland sieht es da schon ganz anders aus. In vielen nordeuropäischen Ländern wie Estland, Finnland, Island, Litauen oder Schweden müssen Autos im Winter generell mit passenden Reifen ausgestattet sein. In vielen anderen Staaten wie Dänemark, Großbritannien, Polen, Belgien und den Niederlanden gibt es hingegen keinerlei Vorgaben.
Übrigens: Laut Straßenverkehrsordnung ist der Fahrer eines Pkw dafür verantwortlich, dass er gegebenenfalls mit Winterreifen ausgerüstet ist. Prüft also unbedingt vor Fahrtantritt, ob Gummis mit Schneeflocken-Symbol aufgezogen sind. Im Zweifel haftet sonst ihr und nicht der Vermieter. Außerdem legen Versicherungen es gerne als fahrlässiges Verhalten aus und kürzen – wie bereits erwähnt – die Leistungen im Schadensfall. Allerdings rüsten viele Anbieter ihre Fahrzeuge mittlerweile mit Ganzjahresreifen aus, die ebenfalls erlaubt sind.
03
Schneeketten
Mal vorgeschrieben, mal verboten
Geht es mit dem Mietwagen hoch hinauf oder etwa ins tief verschneite Skandinavien, sind Schneeketten eventuell eine sinnvolle Ergänzung für den Mietwagen. In Österreich und Norditalien weisen weiß-blaue Schilder Orte und Straßen aus, die sogar nur mit Schneeketten befahren werden dürfen. In manchen Ländern ohne Winterreifenpflicht werden häufig auch einfach Schneeketten über die Sommerreifen der Antriebsräder geschnürt. Dies ist allerdings nur erlaubt, sofern die Straße komplett oder zumindest fast durchgängig mit Schnee oder Eis bedeckt ist. Sonst beschädigen die Ketten nämlich den Asphalt.
04
Die Wahl des Antriebs
Frontkratzer, Heckschleuder oder auf allen Vieren
Apropos Antriebsräder: Wenn ihr bei winterlichen Straßenverhältnissen in bergigen Regionen unterwegs seid, solltet ihr euch über die Art des Antriebs eines Fahrzeugs Gedanken machen. Denn Fahrzeuge mit Heckantrieb mögen zwar auf trockener Straße ein wenig agiler unterwegs sein, auf glatter Fahrbahn fehlt ihnen jedoch das Gewicht des Motorblocks auf der Antriebsachse. Die Heckschleudern drehen daher im Schnee deutlich schneller durch als ihre Pendants mit Front- oder gar Allradantrieb. Letzterer ist auch beim Mietwagen eine Überlegung wert, wenn ihr in besonders winterlichen Verhältnissen unterwegs sein werdet. Dank Vierradantrieb kommt ihr auf lockerem Untergrund wie Schnee besseren voran, da der Wagen die Kraft (je nach Fahrzeugmodell mehr oder weniger) variabel auf alle vier Räder verteilt, sobald eines beginnt durchzudrehen. Bei CHECK24 könnt ihr auf Wunsch auch Autos mit Vierradantrieb und Geländewagen vergleichen.
Aber Vorsicht: Auch wenn die Fahrzeuge auf losem Untergrund wie Schnee oder Schotter beim Anfahren und Beschleunigen unbestreitbarer im Vorteil sind, hat die Art des Antriebs beim Abbremsen keinerlei Effekt. Allradfahrzeug oder nicht, der Bremsvorgang funktioniert bei allen Autos gleich … oder eben nicht.
05
Die richtige Versicherung
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Generell empfiehlt es sich bei Mietwagenangeboten darauf zu achten, dass ihr und das Fahrzeug im Schadensfall ausreichend versichert seid. So sollte etwa eine Haftpflichtversicherung mit einer Deckungssumme von mindestens einer Million Euro in jedem (seriösen) Angebot enthalten sein, die für Personen- und Sachschäden anderer aufkommt. Bei den meisten ist das Fahrzeug zusätzlich durch eine Teilkaskoversicherung gegen Schäden am (eigenen) Fahrzeug versichert, etwa durch Hagel, bei Einbruch oder einem Wildunfall. Doch gerade wenn die Straßen rutschig werden, sind kleinere Rempler und Kratzer im Lack fast schon vorprogrammiert. Sind diese selbst verschuldet, übernimmt jedoch nur eine Vollkaskoversicherung die Kosten für die Reparaturen.
Beim Mietwagen gibt es dabei aber Unterschiede in Sachen Selbstbeteiligung, denn in vielen Fällen muss der Mieter bei Schäden am Fahrzeug die Kosten bis zu einer gewissen Summe selbst oder zumindest anteilig mittragen. Diese bewegt sich je nach Anbieter zwischen einigen Hundert bis teilweise mehreren Tausend Euro. Da selbst kleine Dellen und Kratzer schnell ins Geld gehen können, lohnt sich bei eisigem Schmuddelwetter daher ein Angebot ohne Selbstbeteiligung. Hier zahlt ihr pro Tag wenige Euro mehr, müsst im Schadensfall jedoch nichts aus eigener Tasche begleichen.
Alternativ bietet CHECK24 auch exklusiv einen Selbstbeteiligungs- und Unfallschutz an. Die Zusatzversicherung übernimmt auch bei Tarifen mit Selbstbeteiligung sämtliche Kosten für euch und deckt zusätzlich (falls nicht schon im Angebot enthalten) Schäden an Glas, Reifen, Unterboden und Dach mit ab. Zudem sorgt die Versicherung bei Unfall oder Krankheit im Urlaub kostenfrei für Ihren Rücktransport nach Deutschland. Diese Optionen wird euch während des Buchungsvorgangs angeboten und kann einfach durch das Setzen eines Häkchen hinzu gewählt werden.
06
Eiskratzer und Enteisungssprays
Das richtige Werkzeug
Wenn ihr euren Mietwagen bei Schnee und Eis entgegen nehmt, prüft vor Fahrtantritt, ob zumindest ein Eiskratzer vorhanden ist. Dieser gehört nicht immer zur Standardausrüstung von Leihfahrzeugen. Außerdem könnten die Mitarbeiter des Anbieter übersehen haben, dass es der Vormieter nicht so genau mit der Rückgabe aller Kleinteile genommen und den Eiskratzer in die eigene Tasche gesteckt hat. Habt ihr keine Lust zu kratzen, könnt ihr auch Enteiser-Sprays für die Windschutzscheibe kaufen. Einmal aufgesprüht, habt ihr binnen Sekunden wieder klare Sicht. Abtauen mit heißem Wasser solltet ihr hingegen unbedingt vermeiden. Die großen Temperaturunterschiede lassen die Windschutzschreibe häufig reißen.
07
Frostschutz für Wasser und Kraftstoff
Stets den Durchblick behalten und in Fahrt bleiben
Bei längeren Mietzeiträumen und Fahrten solltet ihr zudem immer ein Auge darauf haben, dass genug Wasser in der Scheibenwischanlage und dieses mit ausreichend Frostschutzmittel versetzt ist. Weiterhin ist Vorsicht geboten, wenn ihr mit einem Diesel-Pkw unterwegs seid und die Temperaturen unter -20 Grad fallen. Dann kann es nämlich passieren, dass Bestandteile des Kraftstoffs kristallisieren (man spricht hier von Ausflocken), der Diesel wird zähflüssig und der Motor springt nicht mehr an. In diesem Fall könnt ihr nur noch den Abschleppwagen rufen. Wisst ihr also, dass es bitterkalt werden soll, mietet lieber einen Benziner.
08
Skiträger und Dachboxen
Sitze sind zum Sitzen da
Gerade wenn es in den Winterurlaub zum Skifahren gehen soll, werden oft auch die größten Kombis schnell zu klein für all das sperrige Gepäck. Denn neben Koffern und Taschen wollen auch Snowboards, Skier und Ski-Schuhe irgendwo im Auto verstaut werden. Abhilfe schaffen hier Skiträger oder Dachboxen, die ihr für rund zehn bis 15 Euro am Tag bei vielen Anbietern gleich mitmieten könnt. So sind die Bretter, die im Winterurlaub die Welt bedeuten, sicher verstaut und ihr könnt das normale Gepäck wieder im Kofferraum verstauen, statt im Fußraum oder auf Sitzen.
09
Auto putzen
Das lässt weit Blicken
Jetzt wird es skurril, denkt ihr? Wer putzt denn bei Schnee und Eis sein Auto, noch dazu einen Mietwagen, bei dem ihr für die Entreinigung bezahlt? Keine Sorge, wir reden hier nicht von einer kompletten Fahrzeugreinigung, doch gewisse Stellen des Wagens sollten und müssen sogar regelmäßig von Schnee- und Eiskrusten befreit werden. Vorgeschrieben ist dies etwa bei den Nummernschildern vorn und hinten, die zu jeder Zeit gut erkennbar sein müssen. Erwischt euch in Deutschland die Polizei mit komplett vereisten oder schlecht lesbaren Kennzeichen, kann ein Bußgeld von fünf Euro drohen. Keine Pflicht, dafür eigentlich umso wichtiger ist jedoch die regelmäßige Reinigung der Scheinwerfer und Rücklichter. Setzten sich vor allem bei längeren Fahrten Eis und Schmutz auf die Lampen, kann sich deren Reichweite und somit eure Sicht im Dunklen um bis zu 35 Meter verringern.
10
Die richtige Kleidung
Sicher am Rad drehen
Nein, auch hier wollen wir euch nicht auf den Arm nehmen. Gerade im Winter ist es besonders wichtig die richtige oder besser gesagt nicht die falsche Kleidung zu tragen. Stoffhandschuhe haben beim Autofahren zum Beispiel nichts verloren. Sie mögen zwar kuschelig weich sein, dementsprechend bieten sie aber auch keinerlei Halt am Lenkrad. Rutscht es euch deswegen durch die Finger, kann das in Kurven und brenzligen Situationen katastrophale Folgen haben.
Ein weiterer Punkt sind dicke Winterjacken, die gleich in zweierlei Hinsicht eine Gefahr für Leib und Leben darstellen können. Ausladende Kragen, zusätzlich warme Fellkapuzen und ein Schal halten Hals und Kopf im Winter warm, schränken beim Fahren jedoch die Sicht ein und behindern ungemein beim Umsehen vor Abzweigungen oder beim Schulterblick. Zudem sitzt bei dick eingemummelten Passagieren der Gurt häufig nicht richtig. Denn der untere Teil heißt nicht umsonst „Beckengurt“. Bei einem Unfall wirken enorme Kräfte, die den Körper mit einem Vielfachen seines Eigengewichts nach vorne schnellen lassen. Trifft der Sicherheitsgurt dabei auf den robusten Beckenknochen, drohen meist nur blaue Flecken. Am weichen Bauch kann der Sicherheitsgurt hingegen schwere innere Verletzungen verursachen. Bei Kindern besteht zusätzlich die Gefahr, dass sie unter dem Beckengurt hindurch rutschen, wenn dieser zu weit oben sitzt.
Tragt beim Autofahren also keine oder griffige Handschuhe – etwa aus Leder – und zieht wenn möglich die Jacke aus. Ansonsten solltet ihr zumindest auf den korrekten Sitz des Sicherheitsgurts achten und dass kein Schal oder Kapuze eure Sicht einschränkt. So kommt ihr mit dem Mietwagen oder auch dem eigenen Pkw entspannt durch den tiefsten Winter.
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