Roadtrip
10. Januar 2018
Ihr denkt immer noch darüber nach, wie es wäre, was passieren könnte, wann und wofür? Hört auf damit, bucht einen Flug, setzt euch ins Auto und schaut, was passiert. Der Wagen rollt über den Asphalt, der Soundtrack stimmt, es riecht nach Meer und Herr Alltag und Frau Sonntag bleiben an der Tankstelle zurück. Wir zeigen euch die wildesten Küstenstraßen Schottlands, die Weinberge des Chianti-Gebiets und den tiefsten Urwald von Kuba. Ihr werdet sehen, es gibt keinen einzigen Grund, noch zu Hause zu bleiben.
01
Auf der Suche nach Einsamkeit, Guinness und irischen Tänzen
Irland
Ein Adler setzt zum Flug an, spannt seine Flügel und lässt sich in eleganten Kurven über die weiten Wiesen- und Klippenlandschaften der Valentia-Insel gleiten. Die Gischt schäumt gegen die schwarzen Felsen, die Luft schmeckt salzig und ein starker Ostwind treibt bizarre Wolkenformationen über den Himmel. Irlands Küstenstraßen sind die perfekte Kulisse für einen Roadmovie über eine Fahrt ins Ungewisse.
Entdeckt die verlassenen Strände und Steilküsten der Nordküste, lasst euch treiben und bestaunt menschenleere Buchten und Täler. Wie wäre es beispielsweise mit einem Trip nach Inchinaleega, auch genannt „Das Ende der Welt“? Aber Achtung: In Irland steht die Welt Kopf – zumindest, was das Autofahren angeht. Daher haben wir ein paar nützliche Tipps für euer erstes Mal im Linksverkehr zusammengestellt.
Die wohl bekannteste Route ist der Ring of Kerry. Hier führt der Weg durch romantische Fischerdörfer, vorbei an den Gärten und Herrenhäusern von Muckross und schäumenden Steilküsten. Und natürlich darf bei alldem der passende Soundtrack nicht fehlen! Gegen Abend öffnen die Pubs von Killarney ihre Tore, Musiker und Musikerinnen stimmen ihre Instrumente, die Guinness-Fässer werden geöffnet und die ersten Lieder angestimmt. Und spätestens nach zehn Uhr ist kaum einer mehr auf seinem Stuhl zu halten – denn was wären die Iren, würden sie nicht tanzen?
02
Auf Ab- und Umwegen ins Paradies
Spanien, Andalusien und Mallorca
Für einen Roadtrip durch das spanische Festland solltet ihr auf alle Fälle eins mitbringen und das ist Zeit! Kurbelt die Fenster runter, die Luft ist angenehm mild und es riecht nach Sonne. Besonders in Andalusien lohnt sich eine Fahrt über die schmalen Landstraßen. So entdeckt ihr auf eigene Faust Weinfelder, abgelegene Dörfer und verwunschene Ruinen, die ihr ohne Mietauto vielleicht gar nicht finden würdet.
Wir zeigen euch den Süden Spaniens, abseits überfüllter All-Inclusive-Strände. Entdeckt das reiche kulturhistorische Erbe von Metropolstädten wie Sevilla oder Granada. Schlendert durch jahrtausendealte Altstadtviertel und erlebt einen spanischen Gottesdienst mit viel Weihrauch und Gesang. Und wenn euch die Sehnsucht nach Meer überkommt, birgt die Costa del Sol etliche Badeorte mit entspanntem Flair.
Aber wenn wir über Spanien reden, dürfen die Balearen und Mallorca natürlich nicht unerwähnt bleiben. Die meisten kennen leider nur die typischen Party-Strände und Hotelburgen. Mit einem Auto habt ihr die Möglichkeit, abgelegene Buchten und Strände Mallorcas zu entdecken, von denen die meisten Urlauber und Urlauberinnen nichts ahnen. Oder ihr erkundet auf abenteuerlichen Serpentinen die Wälder, Bergdörfer und Aussichtspunkte des Tramuntana Gebirges. Wahlweise schnappt ihr euch auf einer anderen Insel der Balearen einen Mietwagen und entdeckt Ibiza oder Menorca ebenfalls ganz ungebunden!
03
Reisen zwischen Wildwestromantik und Floridas Dreambeach
USA
Der Chevrolet rollt wie geschmiert über den endlosen Highway, der Horizont wird weit, kein Ende in Sicht und aus den Boxen klingen die treibenden Gitarrenklänge der „The Shines“. Die Amerikaner und Amerikanerinnen lieben das Autofahren und alle Reisenden, deie sich durch die Wüsten, Wälder und Küsten der Staaten entlang treiben lassen, werden verstehen, warum. Eine Art beruhigendes Gefühl von Zeitlosigkeit überkommt den Fahrenden und selten sind die Nächte so klar und einfach wie in der Wüste.
Ihr hungert nach Sonne? Dann lenkt euren Mietwagen am besten Richtung Süden, zum Sunshine State Florida! Ein gut ausgebautes Straßennetz und etliche Tankstellen mit billigem Sprit werden euch von einer Metropolstadt zur nächsten tragen. Entdeckt glitzernde Skylines, Freizeitparks mit fast vergessenen Disneyhelden und urige Wildwestkneipen mit knarzenden Dielen.
Tolle Strände erreichen Autofahrer und Autofahrerinnen über die Interstate 275, den Gulf to Bay Boulevard Nr. 60 und den W. Gandy Boulevard Nr. 92. Die Küstenstädte Clearwater und Saint Petersburg warten mit traumhaften Stränden auf und das sonnige Gemüt ihrer Bewohner und Bewohnerinnen tut sein Übriges.
04
Highlands, Lowlands und der beste Whiskey der Welt!
Schottland
Am Himmel türmen sich dunkle Wolkenberge und in der Ferne gehen Stück für Stück die Lichter der alten Schlossgemäuer an. Gegen Nachmittag reißt der Wind ein Loch ins Dunkel und die Sonne kämpft sich hervor. Massive Berghänge, einsame Seen, Wälder und reißende Bäche werden für ein paar Stunden vom Licht erhellt. Die schottische Landschaft verspricht einiges an Pathos und ländlicher Dramatik.
Die raue Bergwelt der Highlands zieht Reisende seit jeher in ihren Bann. Ein absolutes Muss auf eurer Reise durch die schottischen Landschaften ist der sagenumwobene Loch Lomond & The Trossachs National Park. Der Blick von den umliegenden Berggipfeln reicht ins Endlose. Ab und an sind die Hügel von Schnee bedeckt und im Sommer entspannen Urlauber und Urlauberinnen bei einer gemütlichen Schifffahrt über den See. Bei eurer Entdeckungsreise solltet ihr auf keinen Fall die Gegend von Glencoe verpassen. Inmitten leuchtend grüner Täler, Bergschluchten und atemberaubender Bergmassive steht manchmal ein einsames, kleines Häuschen und trotzt der Einsamkeit.
Die Liste der attraktiven Landschaften ist lang. Natürlich ist nicht alles zu schaffen, aber schlendert auf jeden Fall einmal durch die historischen Straßen und Kathedralen von Oban und Edinburgh. Gen Abend geht es dann zum Neist Point, dem westlichsten Küstenpunkt von Schottland. Und wenn die Sonne untergeht und das Meer gegen die schroffen Felsen brandet, ist der perfekte Zeitpunkt für einen herzhaften Schluck Single Malt Whiskey.
05
Die Idee vom Glück
Thailand
Wie oft hetzen wir durch unseren Alltag und wissen eigentlich gar nicht, warum. Am Morgen ein schneller Kaffee, mal wieder die Bahn verpasst, dem Zug hinterhergerannt, noch ein kurzes Telefonat und dann immer das Gefühl, zu spät und zu wenig zu sein. Es geht auch anders, ganz anders.
Eine Reise durch Thailand kann mehr sein, als nur ein hektischer Rush entlang touristischer Pflichtveranstaltungen. Wer nicht auf die öffentlichen Verkehrswege und somit auf festgeschriebene Routen festgelegt ist, hat die Chance, sein eigenes Reisetempo festzulegen. Spaziert durch alte Tempelanlagen, entdeckt kleine Bergdörfer mitten im Urwald und kommt mit den Einheimischen ins Gespräch. Vielleicht erzählen sie euch etwas aus ihrem Leben, über ihren Glauben und über den Morgen in den Nebelwäldern des Royal Forest Project bei Mae Hong Son.
Besonders der Norden eignet sich für einen Trip ohne viel Planung. Besucht auf alle Fälle einmal das Hippie-Städtchen Pai und seine Wasserfälle. Auf dem Weg zu den Nationalparks Khun Chae und Doi Luan laden Cafés und Tempelanlagen immer wieder zu gemütlichen Zwischenstopps ein. Das wohl zentralste Relikt des buddhistischen Glaubens sind die Tempel von Ayutthaya, welche eine gute Stunde nördlich von Bangkok liegen. Gewaltige Steinpaläste und ein enormer, goldener Buddah erzählen von einer langen und tief verwurzelten Glaubenstradition. Für viele ist der eingewachsene Buddhakopf in einem alten Baumstumpf das eigentliche Highlight der Stadt. Vielleicht, weil sein Gesicht seit Jahrhunderten nichts als Zufriedenheit verströmt.
06
Ein Trip inmitten schlafender Löwen und grasender Zebras
Südafrika
Der Weg zum Kap der Guten Hoffnung führt auf abenteuerlichen Serpentinen an wild umschäumten Steilküsten vorbei – links die Gebirgswände, rechts ein steiler Abgrund und der weite, offene Ozean. Nach der letzten Kurve eröffnet sich der Blick über einen leuchtend weißen Strand, Granitfelsen und dunkle Bergmassive. Ein Pärchen Straußenvögel spaziert stolz und wagemutig über die Felsen, als gehörten sie zur Strandwacht. Die wohl schönste Strecke durch die ländlichen Welten Südafrikas ist die Garden Route. Die weiten Straßen führen durch Steppen und Wiesen, vorbei an Naturparks, Safaris und modernen Städten voller Gegensätze.
Auf dem Gelände der Amakhala Safari Lodge, einem 8.000 Hektar großen Wildreservat, können Reisende einen spannenden Einblick in die afrikanische Wildnis bekommen. Eine Gepardenmutter liegt seelenruhig mit ihren Jungen in der Sonne, eine Herde Bergzebras grast unter ein paar Bäumen und auch die Löwen lassen sich von ein paar stillen Beobachtern und Beobachterinnen wenig stören. Am Abend taucht die Sonne die Szenerie in rosagoldenes Licht und in stilvollen Lodges mitten im Nirgendwo können Reisende ein wenig von der Ruhe wiederfinden, die sonst im Alltag manchmal abhandenkommt. Abseits der ländlichen Idyllen der Garden Route sollten sich Urlauber und Urlauberinnen allerdings auch nicht das Nachtleben, die Strände und das reiche Kulturangebot von Kapstadt entgehen lassen. Bringt in jedem Fall genug Zeit mit, denn es wäre schade, diese lebendige Metropole nur im Vorbeigehen zu erleben.
07
Ein Märchen aus Feuer, Eis und Wiesen
Island
Inmitten der grünen Highlands von Island schleicht ein nachdenklicher Troll über feuchtes Gras. Sein Rücken ist moosbewachsen, sein Gang schwer und lautlos. Hinter den Vorhängen des Seljalands Wasserfalls sitzen ein paar Eismäuse und warten auf ihn und den neuesten Klatsch und Tratsch aus dem Tal. Wer die magische Landschaft Islands kennt, könnte meinen, dass es sich so oder so ähnlich tatsächlich zugetragen hat. Kein Land regt die Fantasie so an wie Island.
Ein schwarzer Vulkansee, Eisschollen, Geysire, Vulkane und menschenleere Straßen – die isländische Natur wirkt nahezu surreal. Ein Roadtrip führt Autofahrer und Autofahrerinnen entlang des mächtigen Nordatlantiks zu den bizarrsten Naturerscheinungen. Eine besonders schöne Route ist beispielsweise eine Fahrt auf der Ringstraße Hringvegur. Erster Anlaufpunkt für viele Reisende sind die Thermalbäder der Blauen Lagune. Die Luft ist eisig, aber das heilsame Wasser der heißen Quellen ist wohlig warm. Die Lagune leuchtet in einem faszinierenden Blau und ein dichter Nebel liegt über der Kulisse.
Wasser scheint in Island ein alles dominierendes Element zu sein. Immer wieder werden Urlauber und Urlauberinnen auf gigantische Wasserfälle stoßen. Um vielleicht wenigstens einen davon zu nennen, empfehlen wir die schäumenden Fluten des Gull Foss. Wenn sich dann der Tag dem Ende zuneigt, kehren viele Reisende nach Reykjavík zurück. Der eine oder andere steht dann am Hafen, betrachtet den Schiffsverkehr und die schneebedeckten Gipfel und lässt den Tag Revue passieren.
08
Dolce Vita, köstliches Essen und das Gefühl von Freiheit
Italien
Irgendwann im 16. Jahrhundert stellte sich der Großherzog Cosimo I. de’ Medici auf den Marktplatz von San Gimignano, schnippte mit dem Finger und die Zeit blieb einfach stehen, der Legende nach bis heute. Für Reisende, die durch die mittelalterlichen Gassen spazieren, vielleicht durch Siena, ein altes Kolosseum im Hinterland oder über die Brücken von Florenz, scheint diese Geschichte gar nicht mehr so unrealistisch.
Auf dem Weg über die hügeligen Felder des Chianti-Gebiets, vorbei an einsamen Wäldern, Olivenfarmen und verschlafenen Dörfern, solltet ihr am besten bei offenem Fenster fahren. Es riecht nach frischem Lavendel, dann wieder nach Trauben und Sonne und am Meer natürlich herrlich salzig. Den besten Fisch gibt es direkt über offenem Feuer am Strand von Talamone, das beste Steak bei Graziella in Florenz und das kostbarste Olivenöl kommt von der Olivenölfarm der Familie Brunetti in San Polo Chianti. In der Toskana geht das Dolce Vita zuallererst durch den Magen.
Und falls ihr Lust auf ein paar hohe Gipfel habt, ist der Gardasee mit seiner faszinierenden Bergwelt auch nicht weit entfernt. Also, worauf wartet ihr noch? Wir haben auch gleich passende Ausflugstipps für euch! Das Dolce Vita liegt direkt vor euch, irgendwo zwischen Garda und Rom, an einer einsamen Bucht, die ihr noch nicht kennt.
09
Immer im Rhythmus
Kuba
Ein Abend in Havanna Vieja: In den Bars und Straßen tummelt sich eine wilde Mischung aus Jungen und Alten, Reisenden, Musikern und Musikerinnen und kleinen Kindern. Aber wer in Havanna musiziert eigentlich nicht? Aus allen Ecken erklingen die typisch kubanischen Rhythmen, eine Gruppe älterer Herren singt aus vollster Kehle über die Liebe und auf dem Plaza de la Catedral spielt eine Band den klassischen Son Cubano. Und das alles vor der Kulisse prunkvoller Kolonialhäuser, den leuchtenden Farben der Karibik und dem Charme des Vergänglichen. Auch wenn es an manchem mangelt, die Kubaner und Kubanerinnen würden niemals aufhören zu tanzen.
So beschwingt kann es weitergehen, auf Kubas holprigen Straßen durch den Urwald, zu einsamen Inseln, Dörfern und Städten wie Trinidad oder Santiago. Am einfachsten erkundet ihr die Insel in der Karibik mit einem Mietwagen. Nach all den Eindrücken in Havanna empfiehlt sich als erster Ausflugspunkt das Tal von Viñales. Hier gibt es nichts als weite Tabakfelder, Grün in tausend Facetten, Bauern und Bäuerinnen, Palmen und Stille. Am besten erkundet man das Tal mit dem Fahrrad. Nach einem langen Tag an der frischen Luft solltet ihr euch eine Pause gönnen! Dafür empfehlen wir das Restaurant Balcón del Valle, welches einen herrlichen Ausblick über die Umgebung bietet.
Vielleicht führt euer Weg noch weiter auf die einsame Nachbarinsel Cayo Jutía mit ihren versunkenen Mangrovenwäldern. Oder ihr schafft es bis ganz in den Süden nach Baracoa, ein kleiner Ort, in dem die Zeit scheinbar nie vergeht. In jedem Fall: Lasst euch treiben, fangt an zu tanzen, raucht echte kubanische Zigarre und sammelt Eindrücke des unverfälschten Kubas, so viele ihr könnt!
10
Eine Welt ohne uns
Australien
Wer sich schon immer einmal gefragt hat, wie die Erde vor dem Zeitalter der Menschheit aussah, sollte eine Fahrt durch das australische Outback wagen! Scheinbar endlose rote Steppenlandschaften, kilometerlange Strände ohne eine Menschenseele oder ein Koala beim Mittagsschlaf in der Sonne – Australien hat schon so manchen zum Bleiben verführt.
Alles, was ihr für eure Reise braucht, ist ein Wagen mit Allradantrieb, eine gute Reiseversicherung und den passenden Soundtrack. Viele Reisende starten ihren Trip in Sydney. Die Megacity bietet ein enormes Angebot an Stränden, Shops, Parks, Musicbars und fantastischen Aussichten.
Abseits dieses Trubels gibt es in Australien Tausende Optionen für Trips in die Wildnis oder attraktive Städtetouren. Wie wäre es zum Beispiel mit dem zerklüfteten Gebirge der Blue Mountains, dem Kings Canyon oder den Stränden von Queensland? Bei einer Sache sind sich viele Traveler allerdings einig – die schönsten Strände finden sich auf den Whitsunday Islands.
Wo genau euch die Reise auch immer hinverschlägt, vermutlich ist es erst der Anfang.
Hinweis: CHECK24 übernimmt keine Garantie für die Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der bereitgestellten Informationen. Die Inhalte unserer Artikel sind sorgfältig recherchiert und verfasst. Sie dienen als Inspiration, Information und stellen Empfehlungen der Redaktion dar. Dabei achten wir darauf, mit unseren Texten niemanden zu diskriminieren und beziehen in allen Formulierungen stets alle Menschen unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität ein.